Chronik und astronomische Highlights 2022

Samstag
16. Mai

Totale Mondfinsternis

am frühen Morgen im SW in geringer Höhe über dem Horizont. Zum Beobachten braucht es einen geeigneten Standort mit freiem Blick zum Horizont.

04:28 Uhr: Beginn der partiellen Phase - Der Mond berührt erstmals den Kernschatten der Erde.
Mond 8,5° über dem Horizont.
05:29 Uhr: Beginn der totalen Phase - Die Mondscheibe ist komplett in den Kernschatten der Erde eingetaucht.
Normalerweise würde sie nun in rötlichem Licht leuchten, aber der Himmel ist 5 Minuten vor dem Sonnenaufgang bereits sehr aufgehellt.
05:34 Uhr:
Sonnenaufgang und Monduntergang


Donnerstg
11. Aug.

Die Nacht der Perseiden - im Volksmund "Laurentiustränen"

Die Sternschnuppen mit dem Namen Perseiden verdanken wir dem Kometen 109P/Swift-Tuttle, der auf seiner Bahn um die Sonne eine Staubspur hinterlässt. Alljährlich durchquert die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne diese Staubspur zwischen Mitte Juli und Mitte August. Dann treffen sandkorngroße Brösel mit hoher Geschwindigkeit (ca. 60 km/s) auf die Moleküle der Erdatmosphäre und regen diese zum Leuchten an. Helle Objekte, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden, sind keine Seltenheit. Die Perseiden scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen. Dort liegt der Radiant, die scheinbare Quelle dieses Sternschnuppenstroms. Da das Sternbild Perseus am Abend aufgeht, können erste Sternschnuppen bereits nach Eintritt der Dunkelheit beobachtet werden. Die maximale Aktivität des Sternschnuppenstroms liegt zwischen dem 9. und 13. August. Das Maximum ist in den Morgenstunden des 12. August mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu erwarten.

In diesem Jahr fällt das Perseidenmaximum mit dem Vollmond zusammen, was die Beobachtung von Sternschnuppen während der Nachtstunden extrem beeinträchtigt.

Samstag
01. Okt.


Anfang Oktober kann man sich abends bereits von den Sommersternbildern verabschieden: Im Südwesten stehen die Sternbilder Schwan, Leier und Adler noch hoch am Himmel. Deren drei Hauptsterne Deneb, Wega und Atair bilden das sogenannte "Sommerdreieck". Bei dunklem Himmel sieht man hier das Band der Milchstraße.

Im Südosten ist bereits das "Herbstviereck" aufgegangen: Es setzt sich aus drei Sternen des Sternbildes Pegasus und einem Stern der Andromeda zusammen. Unterhalb und links vom Pegasus verlaufen die Sternenketten der Fische – alles schwache Sterne, die vom hellen Mondlicht weitgehend verschluckt werden.

Wer freien Blick zum südlichen Horizont hat, sieht weiter unter dem Mond vielleicht einen hellen Stern funkeln: das ist Fomalhaut der Hauptstern im Sternbild Südlicher Fisch. Sein Name bedeutet übersetzt "Maul des Fisches".

Unterhalb der Fische macht sich das Sternbild Walfisch breit; das ist bekanntlich biologisch nicht richtig, genauer müsste der "Cetus" eher Meeresungeheuer heißen. Im Walfisch gibt es einen Stern, der nur alle elf Monate so hell wird, dass man ihn mit bloßem Auge sehen kann: Mira, die Seltsame. Im Oktober sollte Mira gut zu erkennen sein

Freier Eintritt am Astronomietag
Bei schönem Wetter ist die Sternwarte ab 20:00 Uhr geöffnet.

Die Hauptattraktionen sind der 6 Tage alte, zunehmende Mond und die beiden Gasriesen:
Jupiter mit seinen vier Galileischen Monden und Saturn mit seinem einzigartigen Ring.

"Clear skies" hätten wir gern gesehen. Das Gegenteil war der Fall, leider. Deshalb fand eine Himmelsführung mit Stellarium statt.

Dienstag
25. Okt.

Partielle Sonnenfinsternis


11:14 Uhr: 1. Kontakt
Der Mond berührt erstmals die Sonnenscheibe. Beginn der partiellen Phase
12:15 Uhr: Mitte der Finsternis (siehe Grafik)
Der Mond ist dem Mittelpunkt der Sonnenscheibe am nächsten.
23,6% der Sonnenscheibe sind bedeckt, also knapp ein Viertel.
13:17 Uhr: 2. Kontakt
Der Mond hat gerade die Sonnenscheibe verlassen.
Ende der partiellen Phase

Die Venus in der Nähe der Sonne ist nicht beobachtbar, da bei einer partiellen Sonnenfinsternis der Himmel durch die Strahlung der Sonne aufgehellt bleibt und somit die Venus überstrahlt - ganz im Gegensatz zu einer totalen Sonnenfinsternis.

Achtung:   Mit Feldstechern und Teleskopen niemals ohne spezielle Filter in die Sonne sehen! Es droht sofortige Erblindung. Bei Beobachtung mit dem Auge ist unbedingt eine Sonnenfinsternisbrille zu verwenden.
Wir beobachten das Schauspiel und die Aktivitäten auf der Sonnenoberfläche mit speziellen Sonnenteleskopen.

Bei schönem Wetter ist die Sternwarte von 11:00 Uhr bis 13:30 Uhr geöffnet.



Zur Finsternismitte hatten wir und unsere Besucher einen ungetrübten Blick auf die angeknabberte Sonne.

Hans-Georg Schmidt fotografierte
die partielle Sonnenfinsternis im Maximum unter Verwendung eines Sonnenfilters.

Auf der Oberfläche der Sonne erkennt man Sonnenflecken.


Robert Kiefer fotografierte mit seinem Handy(!) die partiell verfinsterte Sonne durch das H-alpha-Teleskop.

Drei Protuberanzen sind am Sonnenrand zu erkennen. Eine vierte verbirgt sich hinter dem Mond.

Wer schon mal versucht hat, mit einem Handy durch ein Teleskop zu fotografieren, weiß, wie schwierig es ist, ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Im Vergleich zum Handy-Foto war die visuelle Betrachtung der Sonne im Licht der H-alpha-Linie des Wasserstoffs gestochen scharf und beeindruckend.




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